Kurti

Als Kurti wach wird ist es noch dunkel draußen. Die Vorhänge an den Fenstern sind halb offen und die Laternen vor dem Haus werfen etwas Licht ins Haus. Kurti liegt gemütlich in seinem gemütlichen Bett mit der flauschigen Decke. Gestern war es sehr kalt draußen. Kurti ist in diesem Jahr vier Jahre alt geworden. Er ist etwas kleiner als andere in seinem Alter. Er hat kurze, schwarze Haare und schöne braune Augen. Meistens ist Kurti fröhlich und spielt draußen oder im Haus.

Heute darf er nicht toben. Heute ist Weihnachten. Gestern wurde der große Baum gebracht und im Wohnzimmer aufgestellt. Seitdem ist die Wohnzimmertür verschlossen. Kurti weiß vom letzten Jahr, was das bedeutet. Der Baum  wird heimlich mit vielen bunten Kugeln und noch mehr Kerzen geschmückt. Erst heute, am  Weihnachtsabend, dürfen alle den wunderschönen Baum sehen und bestaunen.

Langsam wir es Kurti langweilig, aber noch ist niemand wach hier im Haus. Leise steht Kurti auf und geht zum Fenster. Als er aus dem Fenster schaut kann er nicht glauben, was er sieht. Alles ist weiß, eine dicke Schneedecke hat sich über die Wiesen, Büsche, Häuser und Straßen gelegt. Und es schneit immer noch dicke Schneeflocken. Kurti ist begeistert. Er liebt Schnee. Er liebt die Schneeflocken, die so herrlich an seiner Nase kitzeln, wenn sie vom Himmel fallen. Nanu, im Nachbargarten ist doch jemand. Kurti strengt seine Augen und tatsächlich da ist schon Arno. Arno ist Kurti's bester Freund. Beide sind gleichalt nur ist Arno etwas größer als Kurti. Wie kommt Arno um diese Zeit nach draußen? Auch im Nachbarhaus ist alles dunkel. Kurti will auch raus und schleicht die Treppe herunter zur Haustür. Wieder kann Kurti nicht glauben was er sieht. Die Tür ist nur angelehnt. Wahrscheinlich damit der Weihnachtsmann herein kann, überlegt Kurti. Nur einen kurzen Moment später ist Kurti durch die offene Tür nach draußen gehuscht. „He Arno“ ruft er leise,“ ich bin hier“. Sekunden später ist Arno bei ihm und zusammen toben sie durch den Schnee. Was ein Spaß am frühen Morgen. Durch den Schnee stöbern, aufstehen, weiterlaufen. Sie rütteln an den Ästen der Bäume und freuen sich über den Schnee, der auf sie fällt.

 

Es ist ruhig draußen und langsam wird es hell. In den Häusern gehen die ersten Lichter an. Kurti und Arno verschwinden schnell wieder nach drinnen. Kurti versucht sich so gut wie möglich zu trocknen und legt sich schnell wieder hin. Zum Frühstück steht Kurti wieder auf und geht zu den anderen in die Küche. Alle sind heute besonders nett zu einander. Im Radio läuft Weihnachtsmusik. Es duftet herrlich nach  Essen, dass heute Abend auf den Tisch kommt. Kurti verbringt den Tag mit Spielen und Schlafen und er darf auch noch einmal in den Schnee. Den ganzen Tag schneit es weiter und als es endlich dunkel wird legt sich eine winterliche Ruhe über das Land. Dann endlich ist es soweit. Das Läuten einer Glocke schallt durch das Haus. Die Tür zum Wohnzimmer öffnet sich. Da steht er, der wunderschöne Weihnachtsbaum mit den vielen bunten Geschenken darunter. Es wird „Oh Du fröhliche“ gesungen und Kurti fühlt sich … weihnachtlich…! Der Reihe nach werden die Geschenke ausgepackt. Kurti wartet geduldig. Und dann ist er an der Reihe. Ein Paket liegt auf seinem Platz. Ein Paket für ihn ganz alleine. Ein Paket vielleicht nicht so groß wie die anderen Pakete, aber ein Paket das so herrlich duftet. Kurti reißt das Papier auf und da liegt er: sein Weihnachtsknochen. Extra für ihn. Alle sehen Kurti an und freuen sich, weil er sich freut. Kurti nimmt seinen Knochen ins Maul und geht zu seinem Kissen. Als er wenig später langsam einschläft ist sein letzter Gedanke: Das ist Weihnachten. Ein Fest nicht nur für die Menschen, sondern auch für Hunde und alle Tiere dieser Welt.